Franco Micalizzi alias Mr. TrinityWie kein anderer hat er in den 70er und 80er Jahren das Genre der Pulp-Musik und den Sound der italienischen Polizeifilme geprägt und ist noch heute musikalisch mit seiner Band aktiv.

Fangen wir ganz von vorne an: Franco Micalizzi wird am 21. Dezember 1939 in Rom geboren. Schon in jungen Jahren lernt er Klavier und Gitarre zu spielen. Ende der 50er Jahre wird der Musiker und Komponist Robby Poitevin (Poitevin schrieb 1967 den Soundtrack zu „Blaue Bohnen für ein Halleluja“) auf Micalizzi aufmerksam und holt ihn als Gitarrist in seine Band „I Robby’s“. Die Band nimmt zwischen 1959 und 1961 acht Singles auf und unterstützt auch andere Künstler als Background-Band bei ihren Aufnahmen, löst sich aber schließlich auf und Franco Micalizzi legt seinen Fokus auf die Komposition von Filmmusik.

Soundtrack TrinitySeinen ersten Soundtrack schreibt er 1967 für die italienische Romanze „Il ragazzo che sapeva amare“ des Regisseurs Enzo Dell'Aquila. Der große Durchbruch gelingt Micalizzi im Jahr 1970, als er für Enzo Barboni den Soundtrack zu „Die rechte und die linke Hand des Teufels“ komponiert. Durch den großen Erfolg des Filmes war Micalizzis Talent bestätigt, nun widmet er sich weiteren Soundtracks. 1974 komponierte er die Musik von „L'ultima neve di primavera“, auf Deutsch „Der letzte Schnee des Frühlings“, dessen Titelmusik zum Charterfolg in Italien wird.

Große Bekanntheit erlangen auch seine Arbeiten für die Regisseure Umberto Lenzi und Marino Girolami, die einige der populärsten Polizeifilme (Poliziotteschi) in dieser Zeit drehten, wie z.B. „Die Viper“ („Roma a mano armata, 1975), „Camorra – Ein Bulle räumt auf“ (Napoli violenta, 1976), „Cop Hunter“ (Italia a mano armata, 1976), „Die Gewalt bin ich“ (Il cinico, l'infame, il violento, 1977) und „Die Kröte“ (La banda del gobbo, 1978).

Ende der 70er arbeitet Micalizzi als musikalischer Direktor für die italienische Show „Domencina in“, in den frühen 80ern gründet er sein eigenes Orchester namens „The Micalizzi Family“, bei dem auch sein Sohn Cristiano mitwirkt. In dieser Zeit komponiert er auch weiterhin Filmmusik im Genre der Polizeifilme und 1983 auch wieder für Regisseur Enzo Barboni.
Für diesen schreibt er den Soundtrack zu „Zwei bärenstarke Typen“ (Nati con la camicia, 1983), ein Jahr darauf folgt der Soundtrack für „Vier Fäuste gegen Rio“ (Non c'è due senza quattro, 1984). Beide Filme mit Bud und Terence werden durchschlagende Erfolge und die Titelsongs sind heute bekannte Klassiker ihrer Filmmusik.

Ende der achtziger Jahre wechselt Franco zum Fernsehen und produziert für TV-Filme und Serien, denn italienische Filmmusik ist nicht mehr gefragt. 2005 gründet er ein neues Orchester namens „Big
Bubbling Band“ und spielt fortan regelmäßig mit diesem auf Konzerten, auf denen er auch seine Filmmusiken spielt.
Viele Hip-Hop-Künstler aus Italien und den USA nutzen heute noch Samples aus seinen Musikstücken, vor allem aus dem von Micalizzi geprägten „Italian Detective Style“ der Polizeifilme der 70er und 80er Jahre. Auch Kult-Regisseur Quentin Tarantino bediente sich seiner Musik, für „Death Proof“ (2007) verwendet er den Titelsong aus „Cop Hunter“ (Italia a mano armata, 1976) und für das explosive Finale von „Django Unchained“ (2012) den Trinity-Song.

Terence Hill mit Musik von Franco Micalizzi 2012 und 2013 veröffentlich er zwei neue Alben, „Veleno“ und „Miele“, beide mit seiner Band zusammen produziert. Bis 2017 bringt er jährlich ein neues Album mit unterschiedlichen Stilen und Musikern heraus, beispielsweise „Celebrities“ (2015), in dem er musikalisch berühmte Persönlichkeiten von Marylin Monroe bis Einstein beschreibt. Außerdem erscheint seine Autobiografie „C'est la vie d'artiste“ (dt.: Das Leben eines Künstlers), im Juni 2017 dann die Neuauflage dieser in Italien „Le Chiamavano colonne sonre - Golden 70's“ (dt.: Sie nannten ihn Filmmusik, Herausgeber: Viola Editrice).

Im Jahr 2018 produziert er nochmals eine Filmmusik: den Soundtrack für den Vorspann von Terence Hills Rückkehr auf die Leinwand in „Mein Name ist Somebody“ (Il mio nome è Thomas). Im Song „The World under my Shoes“ arrangiert Micalizzi die berühmten Pfeifeinlagen aus dem Trinity-Song neu und schafft es zudem auch, den damaligen Original-Pfeifer des Songs Alessandro Alessandroni nochmals für die Aufnahme engagieren. Im selben Jahr veröffentlichte einige Launch-Singles aus dem Album „Around the Moon“, im Oktober veröffentlichten er die Singles „Funky Alligator“ und „Iguana Joe“.

Auf dem Festival wird er für euch ein exklusives Interview auf unserer Show-Bühne geben, in dem er über seine Werke und seinen Werdegang spricht, zudem wird es seine Schallplatten beim Merchandise-Stand zu erwerben geben. Natürlich könnt ihr euch auch seine persönliche Signatur auf der VIP-Selfie-Bühne abholen, aber nun erstmal eine kurze Zusammenfassung über sein Schaffen:
 

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Dein Kommentar
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  • Celal Kurt - 05.07.2020 19:15:59 Uhr

    Wir vermissen dich Bud und Terence. Das waren die Besten Filme für mich. In unserer Kindheit haben die beiden uns immer zum Lachen gebracht.
    Danke

  • Matthias - 21.08.2019 20:22:14 Uhr

    Danke für die Hintergrundinformationen, ist immer wieder interessant was neues zu den Filmen zu erfahren und zu den Künstlern die ihre Musik dazu lieferten, so das die Filme einzigartig bleiben. Mehr davon...

  • Susi - 21.08.2019 13:30:57 Uhr

    Danke für die mega info toll beschrieben.????????.ihr seit super

  • Kathrin Woldt - 21.08.2019 11:04:39 Uhr

    Klasse was ihr da macht!

  • Tony - 21.08.2019 10:55:12 Uhr

    Super!!! ..ein lieben Dank an euch für diese tollen Informationen:)
    Weiter so...!!